Marchtrenk, am 22. April 2013
Dieses Kapitel passt nicht so ganz in meinen Reiseblog. Trotzdem möchte ich es kurz ansprechen, möglicherweise kann ich damit ja den einen oder anderen helfen. Es gibt natürlich verschiedenste Möglichkeiten alles zu erledigen was man braucht. Ich erzähle es in der Reihenfolge in der wir es gemacht haben. Das wird mit Sicherheit nicht für jeden der beste Weg sein und so rate ich euch zu aller erst alle Unterlagen der jeweiligen Behörden einzuholen um sicher zu gehen was bei eurem Sachverhalt gebraucht wird da meine Aufstellung ja nicht für jeden einzelnen gültig ist.
Um ein Familienangehöriger zu werden musste Rick natürlich zuerst mal zur Familie gehören und so war für uns der erste Schritt die Hochzeit. Ich gebe hier den Tipp sich Zeit zu lassen für uns war es nämlich unglaublich stressig. Am 23. Juli 2012 hat Rick mich in Salzburg gefragt ob ich ihn heiraten will. Ich dachte wir machen einen Kulturausflug und der Hauptgrund für Salzburg ist das wir Nespresso Kapseln kaufen könnten. Aber Rick hat mich zum Mirabell Platz gelockt, mir ein paar Cent in die Hand gedrückt und befohlen ich solle die Augen schließen die Münzen in den Brunnen werfen und mir was wünschen. Als ich mich dann wieder umdrehte war er auf seinen Knien.
Obwohl wir vorher schon die ganze Zeit davon gesprochen hatten war ich doch sehr überrascht. Das war der Beginn eines sehr stressigen Abschnittes.
Zuerst mussten wir mal einen Termin finden. Einen an dem sich Standesamt, Kirche und die Feierlichkeiten danach problemlos vereinigen ließen. Dadurch wurde es bei uns nicht wie normal Samstag sonder Freitag der 7. September 2012. Wir hatten also ganze eineinhalb Monate.
Was braucht man also für die Hochzeit:
- Anmeldung am Standesamt
- Gasthaus reservieren
- Kirche reservieren
- Friseur und Manikürtermin usw.
- Gästeliste / Sitzplan
- Einladungen
- Tischdeko
- Blumen
- Menüplan
- Musik
- Brautkleid / Anzug
- Hochzeitstorte
- Ringe
- Trauzeugen und Blumenmädchen
- Fotograf
- Einen Übersetzer
- Zwei Trauzeugen die der deutschen Sprache mächtig sind.
- Eine Geburtsurkunde versehen mit einer Apostille und von einem beglaubigten Gerichtsdolmetscher übersetzt. Übersetzung kostet 50 Euro
- Ein Affidavit / Nachweis das er noch nie verheiratet war. Da wir nur eines im Staat Florida hatten mussten wir noch zum Notar wo Rick ein Dokument unterschreiben musste das besagte dass er schwöre er hätte noch nie geheiratet. Dieses wurde notariell beglaubigt und kostete ca. 25 Euro.
- Ein Meldenachweis. Gemeldet ist er in dem Fall sowieso schon im gemeinsamen Haushalt
- Und einen Staatsbürgerschaftsnachweis, sowie Ausweis / Reisepass gilt für beides.
- Kosten für die Standesamtliche Hochzeit ungefähr 30 Euro weiß es aber nicht mehr genau.
- Meldezettel
- Ausweis
- Staatsbügerschaftsnachweis
- Geburtsurkunde
- Auszug aus dem Geburtenbuch ca. 30 Euro.
Für die Kirche brauchten wir zusätzlich:
- Taufschein
- Teilnahmebestätigung am Partnerkurs für Brautpaare ca. 60 Euro - sinnlos und Zeitverschwendung vor allem wenn der Partner gar nichts versteht, aber leider Pflicht wenn man in der Kirche heiraten will
- Außerdem hatten wir mehrere Vorgespräche mit dem Pfarrer
- Kosten für die Kirchliche Trauung ca. 50 Euro
Dann kommt der denke ich schwierigste Teil für die Familienzusammenführung. Der Ehepartner muss Deutsch lernen um anschließend eine Prüfung auf A1 Niveau (Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen) (Nachweis von Goethe-Institut, Telec GmbH, Österreichischen Sprachdiplom Deutsch, Österreicheischen Integrationsfon) ablegen.
Rick hat hierfür am BFI zwei Kurse belegt Deutsch Integrationkurs Stufe 1 + 2. Pro Kurs kostet der für Leute die nichts vom Bildungskonto zurückbekommen 275 Euro (Stand 22.04.2013 am BFI Traun)
Ich finde nicht das er schon sonderlich gut Deutsch spricht, aber mit heute hat er noch 10 Kurse bis zu seinem Prüfungstermin am 04.05. und die Mitarbeiter des BFI sagen mir ständig ich brauche mir keine Sorgen machen und er würde das schon schaffen. Am 04.05. werden wir mehr wissen.
Was überhaupt keinen Sinn macht ist mit Lernsoftware zu lernen. Wir haben es mit Rosetta Stone versucht und das waren wirklich 600 Euro umsonst. Das hat uns überhaupt nicht weiter gebracht.
Man braucht also vom Antragsteller:
- Deutschprüfung auf A1 Niveau
- gültiges Reisedokument
- Geburtsurkunde mit Apostille und übersetzt
- Heiratsurkunde
- 1 aktuelles EU Passbild
- polizeiliches Führungszeugnis oder Bestätigung aus dem Strafregister mit Apostille und übersetzt
- Bestätigung der Mitversicherung
- gültiges Reisedokument
- Staatsbürgerschaftsnachweis
- Meldebestätigung
- Miet- Untermietvertrag / Eigentumsnachweis (Rechtsanspruch auf eine für Inländer ortsübliche Unterkunft), Wohnrechtsvereinbarung, Grundbuchauszug.
- Haushaltsbestätigung (erhältich bei der Wohnsitzgemeinde) kostet € 2,10
- Versicherungszeitenbestätigung von der GKK gratis
- Auszug aus dem Kreditschutzverband. Per E-mail beantragen ksv@ksv.at VORSICHT: Wenn man 8 Wochen Zeit hat kann man sich den Auszug kostenlos zuschicken lassen. Ansonsten dauert es ca. 1 Woche und kostet ca. 30 Euro. In der E-mail muss stehen Vorname, Nachname, Anschrift, Geburtsdatum und kostenlos oder kostenpflichtig.
- Nachweis des gesicherten Lebensunterhaltes:
Netto müssen so per Monat 2013 als Ehepaar ohne Kinder 1255,89 vorliegen. Der Wert der freien Station beträgt dieses Jahr 267,64.
Beispielsweise wurde mir diese Formel vorgelegt: Bei einem Verdienst im Monat von Netto 1500 Euro
Zuerst werden die Sonderzahlungen ( Urlaubs - Weihnachtsgeld auf den Monatsverdienst aufgerechnet):
1500x14/12 = 1750,-
Dann wird der Anteil (bei einer Kalt - Miete von beispielsweise 600 Euro) der hinzuverdient werden muss ausgerechnet:
260,35 - 600 = -339,65
Man müsste also folgendes netto verdienen:
1221,68 + 339,65 = 1561,33 die werden mit dem 1750 Euro aber überschritten und somit wird der gesicherte Lebensunterhalt festgestellt.
Dann muss man nur noch das Formular Antrag auf Erteilung eines Aufenthaltstitel § 8 Abs. 1 Z 8 und 9 NAG ausfüllen und schon kann man den Antrag einreichen.
Angeblich dauert der Antrag je nach Bundesland unterschiedlich lang. Eine Bekannte von mir deren Ehemann ebenfalls Amerikaner ist hatte das Visum von der BH OÖ innerhalb weniger Tage während man hört das es in Wien über 3 Monate dauern würde.
Alle von mir angegebenen Daten dienen nur als Richtwert und gehen davon aus was wir gebraucht haben. Das kann natürlich bei jedem variieren und ich bitte euch deshalb bei der für euch zuständigen Behörde nachzufragen und meine kleine Aufstellung NUR ALS HILFE zu nehmen. Auch die Preise können natürlich bei jedem individuell sein. Das sind nur meine persönlichen Erfahrungen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen